Yoga

von Jurek Kraus

Narasimha, oder: Gott sucht nach Gefährten und verlangt nach Liebe

25. Dezember 2021

„Gott sucht nach Gefährten und verlangt nach Liebe, der Teufel ist auf der Suche nach Sklaven und verlangt Gehorsam.“ Rabindranath Tagore

Narasimha ist die vierte von zehn Vishnu Inkarnationen. Sie wird als halb Mensch und halb Löwe dargestellt. Hiranyakasyapa, der König der Dämonen, wollte unsterblich werden. Deshalb tat er zu Ehren von Gott Brahma schwere Buße. Brahma war von der selbstauferlegten Entbehrung des Dämonenkönigs sehr beeindruckt und gewährte ihm die Erfüllung eines Wunsches. Hiranyakasyapa wünschte sich, dass er niemals weder von Menschenhand noch durch ein Tier, weder bei Tageslicht noch bei Nacht, weder innerhalb noch außerhalb eines Gebäudes getötet werden kann. Der Wunsch wurde ihm gewährt und so begann seine fürchterliche Herrschaft über alle Geschöpfe und sogar Götter. Er untersagte auch sofort jegliche Huldigung anderer Gottheiten. Nur Vishnu und Shiva unterlagen nicht seiner Kraft. Sein eigener Sohn Prahlada war ein leidenschaftlicher Verehrer Vishnus. Hiranyakasyapa versuchte zuerst den Sohn mit Argumenten von seiner eigenen Alleinherrschaft und Überlegenheit zu überzeugen, als das nicht half versuchte er mehrmals den Sohn zu töten, indem er ihn mit einem Dreizack aufspießen liess. Auf Prahlada, der vollkommen in Meditation über Vishnu versunken war, hatten die Waffen jedoch keine Wirkung. Als Nächstes wurde er unter die Füße riesiger Elefanten geworfen, dann mitten unter riesige Schlangen, man stürzte ihn von einem Berggipfel, warf riesige Steine auf ihn, gab ihm Gift zu essen, man ließ ihn hungern, setzte ihn den Naturgewalten aus, doch der Sohn war nicht zu töten. Wütend befahl Hiranyakasyapa seinem Sohn, ihm Lord Vishnu zu zeigen. „Du Schurke, wenn ich zornig werde erzittern alle Welten mitsamt ihren Führern. Durch welche Kraft bist du so dreist geworden, dich furchtlos meiner Herrschergewalt zu widersetzen?“ Prahlada erwidert: „Mein lieber König, meine Kraft stammt aus der gleichen Quelle wie deine Kraft. Alle Kräfte kommen aus demselben Urgrund. Ohne ihn kann niemand Stärke erlangen. Sei es Brahma oder ein unbedeutendes Wesen, alle unterstehen der Kontrolle seiner Macht. Er ist überall.“ Das erzürnte den Vater nur noch mehr. Er schmiss eine Säule um und fragte, ob Vishnu wohl auch darin präsent sei. Da erschien Vishnu als Narasimha (halb Löwe, halb Mensch) aus der Säule, die weder im Haus, noch außer Haus war. Es war Abend, also weder Tag noch Nacht – und tötete Hiranyakasyapa und rettete so seinem Anhänger Prahlada das Leben. Aus der Bhagavatapurana

Über uns

Yoga bedeutet für uns weit mehr, als Körperübungen um Kraft und Flexibilität zu trainieren.

Durch die Verbindung von Körper, Atem und Geist wird der Weg zum Wiederfinden des Selbst als Ursprung gelegt. Als Yogalehrer bemühen wir uns anderen Menschen zu helfen, in ihre eigene Kraft zu kommen und dort zu bleiben.

Zum Yoga gehört auch Naturverbundenheit, ein ethisches Leben, Selbstbeobachtung und Reflexion in der persönlichen Weiterentwicklung.

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